Die Jury des Preises „Spiel des Jahres“ hat Ihre Nominierungen bekannt gegeben:
Zum Spiel des Jahres sind nominiert:
- Camel Up
- Splendor
- Concept
Zwei der drei habe ich bereits spielen dürgen: Camel Up ist ein witziges Renn- und Wettspiel, das Familien sehr ansprechen dürfte. Concept ist ein Begriffserklärpartyspiel, das toll ist aber de facto keine Spielregel hat. Splendor sorgt derzeit bei Boardgamegeek für relativ viel Aufsehen (besonders seitdem Tom Vasel es in seiner Rezension als potenziellen Kandidaten für den SdJ über den grünen Klee gelobt hat), ich selbst habe es aber noch nicht gespielt. Im Spieltraum waren die Meinungen lauwarm. Viele meinten, es funktioniere tadellos, wäre aber nichts besonderes. Ich würde mir da gerne mal meine eigene Meinung bilden – aber es hat irgendwie nie jemand Lust darauf!?
Auf der Empfehlungsliste stehen:
- Voll Schaf
- SOS Titanic
- Love Letter
- Potato Man
- Sanssouci
Potato Man fand ich witzig, Love Letter hätte es verdient gehabt, nominiert zu werden, und für SOS Titanic, mein Lieblings-Solitärspiel, freue ich mich.
Das Kennerspiel des Jahres könnte werden:
- Istanbul
- Concordia
- Rokoko
Ich habe keines davon gespielt und sehne mich auch nicht danach; Istanbul und Concordia werden von den Spielträumern jedoch hoch angesehen.
Auf der Empfehlungsliste stehen:
- Guildhall
- Amerigo
- Russian Railroads
- Blood Bound
Blood Bound finde ich in dem Zusammenhang merkwürdig; und Russian Railroads hätte ich als Kandidaten angesehen. Ein Feld (Amerigo) muss natürlich auftauchen, das ist ja inzwischen Ehrensache.
Die Nominierungen zum Kinderspiel des Jahres:
- Richard Ritterschlag
- Flizz & Miez
- Geister, Geister, Schatzsuchmeister!
Empfehlungsliste:
- Welches Tier bin ich?
- Game over
- Gruselrunde zur Geisterstunde
- Speed Cups
- Zieh Leine, Flynn!
- Oh Schreck, der Speck fliegt weg!
- Feuerdrachen
Und welches Spiel wird nun das Spiel des Jahres? Ich bitte um Kommentare!
Mehr Info gibt es auf der offiziellen Seite der Jury.
Im Großen und Ganzem bin ich mit der Liste sehr zufrieden, und sehe kaum Diskussionsbedarf. Selbst das RRR „nur“ in der Empfehlungsliste gelandet ist, macht mich nicht ansatzweise zu einem Wutbürger.
Meine Titeltipps wären: „Splendor“ und „Istanbul“
Beim Kennerspiel würde es mich aber mehr freuen, wenn es „Concordia“ schaffen würde, da ich es dem Herrn Gerdts schon wünschen würde.
Camel up und Concept finde ich gut, da gibt es nix zu meckern (von meiner Seite aus). Splendor will noch von mir gespielt werden, spätestens jetzt mit der Nominierung. Ich hätte auch Love letter gerne in den Nominierungen gesehen, aber das Jahr der kleinen nominierten Spiele war dann wohl 2013:-) und LL kam ein Jahr zu spät.
Über Rokoko und Istanbul kann ich mir mangels Erfahrung noch kein Urteil erlauben, Rokoko wollte ich eigentlich an mir vorbeiziehen lassen … das ändert sich jetzt. Concordia gefiel mir im ersten Eindruck ganz gut, muss aber auch noch öfter gespielt werden. RRR ist vielleicht dann doch eine Spur zu viel für eine Nominierung gewesen!? Es wäre unter den genannten bislang mein persönlicher Favorit.
Mich hat die Liste etwas ratlos zurück gelassen.
Camel Up passt, das ist ein gutes und spaßiges Familienspiel. Splendor war okay, aber besonders das Preis-Leistungsverhältnis verbannt es wohl noch eine Weile aus meinem Regal. Auch von der Mechanik bietet es jetzt nichts Spektakuläres. Das muss ein gutes Spiel auch gar nicht, doch als SdJ sollte es ein gewisses Etwas haben, was ich bis jetzt noch nicht in Splendor gefunden habe. Concept finde ich sehr interessant, aber als Familienspiel scheitert es mMn an der Mindestspielerzahl von vier Leuten, da sicher mindestens sechs oder acht dann tatsächlich den meisten Spielspaß bringen. Damit wäre es ein schöner Kandidat für einen Sonderpreis, aber verpasst aus meiner Sicht das wesentliche Kriterium familientauglich (zumindest was die moderne Kleinfamilie mit durchschnittlich 1,2 Kindern angeht). Zudem fürchte ich, dass Kinder und Erwachsene tendenziell mit stark unterschiedlichen Komplexitätsgraden spielen, was es dann doch wieder erst ab 14 oder sogar noch später wirklich interessant macht.
Wie Ihr vermisse ich Love Letter unter den Nominierten. SOS Titanic habe ich noch nicht gespielt, bin aber interessiert, aber Potato Man gefiel mir auch – bei dem einfachen Stichspiel findet man das gewisse Etwas, was mir bei Splendor (noch) fehlt. Zu den anderen kann ich gar nichts sagen.
Concordia lief bisher unter meinem Radar, Rokoko hat mich nicht so begeistert, dass ich es mal ausprobieren wollte. Mit Istanbul hatte ich gerechnet, nachdem es quasi pünktlich für die Nominierung veröffentlicht wurde.
Doch ich vermisse schmerzlich meinen Favoriten Russian Railroads, denn der hätte es wirklich verdient. Er funktioniert sehr gut, bietet viele Möglichkeiten zum Sieg, überzeugt mit dem Thema und leistet sich auch sonst keinen Schnitzer. Guildhall unter den Nominierten dagegen halte ich für eine komplette Fehlbesetzung. Für ein Kennerspiel fehlt es da an fast allem. Aber nach Legenden von Andor, bei dem ich die Eingruppierung noch aufgrund des Themas und der Fantasy-Elemente erklären konnte frage ich mich ein wenig wo sie mit dem KeSdJ hin wollen. Bei 7 Wonders und Village (lassen wir die persönliche Einschätzung mal weg) war die Richtung klar, letztes Jahr war ich mir da längst nicht mehr so sicher und dieses Jahr bin ich etwas ratlos.
Zu den Kinderspielen kann ich überhaupt nichts sagen, aber habe ja schon genug geschrieben.
Stimmt. Love Letter hätte es locker verdient in der Nomierungsliste zu sein. Jedenfalls eher als Camel Up. Wobei das muss ich unbedingt nochmal in einer kleineren Besetzung probieren. Zu sechst war es zwar spaßig aber auch etwas unbefriedigend. Ich verspreche mir da mit weniger mehr. Bei der Empfehlungsliste könnte man natürlich wie jedes Jahr rumschimpfen warum gerade dieses und jenes Spiel auf der Liste erscheint und warum dieses und jenes Spiel gerade nicht drauf ist, wo doch das eine doch viel, viel besser ist als jenes, usw…