Daniels Spielwoche (23/2014)

CVIm einfach zu spielenden (aber verzwickt zu erklärenden) CV schreiben die Spieler mit der Hilfe von bis zu sieben Spezialwürfeln einen fiktiven Lebenslauf. Es gilt, bestimmte Ziele auf Karten zu erwürfeln; diese Karten werden dann zum persönlichen Tableau des Spielers hinzugefügt und geben bestimmte Fähigkeiten oder auch nur Siegpunkte. Dabei kommt es zu witzigen thematischen Momenten: der BWL-Praktikant steigt zum (Wirtschafts-?) Wissenschaftler auf, wird später Abteilungsleiter und später Geschäftsführer. Hatte er am Anfang noch größte Mühe, seine Zwillinge zu ernähren, schwimmt er nun nahezu im Geld. Lustig war es auch, dem zuerst erfolglosen Sportler zuzusehen, wie er in Papas Firma einstieg, dabei aber immer unglücklicher wurde, bis er später den Job aufgeben musste.

Das Spielergebnis tritt dabei in den Hintergrund, das Erzählen der Geschichte ist mir fast wichtiger. Wobei der Ablauf des Spiels selbst eigentlich gar nicht mal so uninteressant ist. Zusätzlich zum kniffeltypischen Neuwürfeln darf ich mit den entsprechenden Karten Symbole austauschen oder ergänzen, und dadurch ergeben sich fast immer Möglichkeiten, eine oder zwei neue Karten zu ergattern. Später im Spiel wird es durch die Vielzahl der Karten im Tableau leicht unübersichtlich, und die Entscheidungen werden komplexer – genauer gesagt sind es eigentlich weniger Entscheidungen als vielmehr die geschickte Manipulation der Würfel, um besonders begehrte Karten zu erstehen.

Ich habe CV nun in den verschiedensten Besetzungen gespielt – zu zweit, zu dritt, zu viert, ja selbst einmal zu fünft, obwohl das vom Spiel gar nicht vorgesehen ist – und ich muss jetzt doch sagen, dass mir die Zweierbesetzung am liebsten ist, auch wenn ich mit meinen dienstäglichen Mitspielerinnen viel Spaß hatte. Aber es zieht sich doch ein bisschen, und während der Würfelphasen der anderen kann man eigentlich auch Brote schmieren gehen. Wegen des fluffigen Spiels und der Würfel und der wirklich fantastischen Illustrationen gibt es aber doch  noch einen dicken Daumen von mir.

Castle Panic

Alle kaputt!

Alle kaputt!

… habe ich mit den beiden nicht weiter genannten Damen, beide zwar begeisterte aber (noch) Wenigspieler, ebenfalls gespielt. Nachdem uns gleich zu Anfang ein Troll durch die Lappen ging und eine Mauer und einen Turm zerstörte, kam auch noch ein rollender Felsbrocken und zermalmte die nächste Mauer. Es ging Schlag auf Schlag weiter; nach nur einer Viertelstunde hatten wir noch genau eine (1) Mauer und drei Türme*.

Doch wir ließen uns nicht entmutigen, reparierten die Mauern und töteten weiter munter die einfallenden Monster. Gegen Ende hatten wir noch viel Glück, als diverse Bosse eintrafen, deren Spezialfähigkeiten aber nicht ausgelöst wurden (der Healer beispielsweise hatte keine Monster zum Heilen auf dem Feld). So gewannen wir tatsächlich nochHigh Five!

* „Zuerst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu.“


Am Sonntag spielten wir zuerst inViererbesetzung eine Partie Coloretto – nach wie vor ein tolles kleines Kartenspiel, das mit so wenig Material jede Runde so viele Dilemmata erzeugt – großartig. Als Nachfolgespiel wählten wir dann Hanabi, das ich auch wirklich toll finde. Wir hatten vor dem Spiel beschlossen, ab jetzt eine Highscore-Liste zu führen, um das Spiel so interessanter zu machen, denn irgendwie kommt man ja immer durch. Doch dieses Mal gestaltete es sich als so schwierig, dass wir uns mit zwei Fehlern und nur 19 Punkten zufrieden geben mussten. (Hat eigentlich schon mal jemand die 25 geknackt?)


Das Geheimnis der Abtei

Geheimnis_der_AbteiDiesen schon zehn Jahre alten Deduktions-Klassiker habe ich an diesem Wochenende zum ersten Mal gespielt. Das wunderschön ausgestattete Brettspiel funktioniert so ähnlich wie Cluedo, verzichtet jedoch auf den Würfel zur Ermittlung der Bewegung (wer hasste ihn nicht?) und fügt jede Menge Chaos hinzu, indem alle vier Runden eine bestimmte Zahl von Verdächtigenkarten weitergegeben werden und so im Laufe der Zeit die Informationen vermischt werden.

Alle Spieler hatten ein bisschen Probleme damit, dass sie zuerst nicht wussten, welche Fragen man sinnvoll stellen kann. Dadurch wurde das prinzipiell einfache Spiel ein wenig zu denkintensiv, was wohl nicht im Sinne der Erfinder liegt. Wenn man es ein bisschen lockerer nimmt und einfach den Ritt genießt, funktioniert es sicherlich besser. Im Endeffekt gefiel es aber doch drei von vier Spielern (für beinharte Eurospieler ist es vermutlich wirklich nichts).

Ich habe mir den Sieg selbst versaut, indem ich kurz vor Ende noch einmal zur Sicherheit nach einem bestimmten Mönch fragte, der der Mörder war (das hatte ich bereits herausgefunden). Ich dachte, dass ich als einziger das Feld zum Auflösen erreichen konnte, hatte aber dann aber dummerweise die Krypta-Karte des schwarzen Mönchs vergessen, der somit beim Abt vorsprechen und auflösen konnte. Ratzupaltuff!

Oh neiiiiin!

Oh neiiiiin!

Als Absacker gab es noch Love Letter, immer wieder gerne genommen. Ein tolles, jedes Mal anderes, kurzweiliges Bluff- und Deduktionsspiel. Mich fasziniert jedes Mal aufs Neue, wie man so viel Spiel in nur 16 Karten verpacken kann. Ich wünschte, es würde eine Version mit Hobbitkarten (so wie die kleinen Talisman-Karten von FFG) geben, dann würde es mich überall hin begleiten.

Hat es übrigens schon mal jemand mit Kindern ausprobiert? Das müsste ich mal machen … dann hätten wir eine Alternative zu Heckmeck, das mich in meiner Jackentasche überall hin begleitet und das wir regelmäßig in Cafés und Restaurants spielen.


Gerade neu habe ich Trains. Supersilke und ich setzten uns für eine kurze Probepartie an den Tisch und freuten uns über Bekanntes und Neues. Auf den ersten Blick hat es wirklich sehr viel mit Dominion gemein, aber das Spielbrett erzeugt einen Sinn – der Deckbau ist nun nicht mehr Selbstzweck, sondern der Motor der Expansion auf dem Brett. Sehr cool. Ich berichte mehr, wenn wir noch ein paar Partien hinter uns haben.

Die Lösung von letzter Woche: AuswählenAnzeigen
Entweder hat es keiner erraten, weil es zu schwer war, oder keiner hat das Rätsel gesehen. Schade. Ich probiere es noch – ein letztes Mal? – mit einem neuen Concept-Rätsel:

Concept_23

 

Bitte antwortet, wenn Ihr es wisst, direkt hier unten per Kommentarfunktion! Wir lesen uns nächste Woche!