Nein, ich stehe nicht am Bosporus, während ich dies hier schreibe, sondern natürlich am Spieltisch und vor mir liegt Istanbul, das neue Spiel aus dem Hause Pegasus. Nachdem es am letzten Spieleabend bei uns im Laden recht häufig auf den Tisch kam, musste ich es jetzt natürlich auch unbedingt ausprobieren. Also habe ich heute spontan eine Zweier-Partie mit Andrea gestartet, der ich freundlicherweise und völlig uneigennützig das Regelstudium überlassen habe. Und da zeigt sich schon der erste Pluspunkt für das Spiel: ich musste nicht länger als ca. 15 Minuten zuhören, dann war das Grundprinzip klar.
Und genauso flott spielt es sich dann auch: wer an der Reihe ist, sucht sich ein Aktionsfeld mit der Entfernung 1 oder 2 und macht dort, was die recht eindeutige Symbolik vorschreibt. Auf seinem Weg hinterlässt man Fußspuren in Form von Gehilfen und es kann recht lukrativ sein, ebendiese auf dem Rückweg wieder einzusammeln. Eine gute Planung des Reiseweges innerhalb der Stadt kann also von Bedeutung sein, auf ein paar Feldern spielt aber auch eine Portion Glück eine Rolle, ohne dass es übermächtig oder spielentscheidend erscheint.
Wir hatten es am Freitagabend im Spieltraum zu späterer Stunde auf dem Tisch. Das Ausstanzen und Aufbauen des Spielmaterials dauerte gefühlt länger als das Regelstudium. Hier sind wir auch ein wenig mit den Zahlen auf den Ortskarten durcheinander gekommen (wenn man blau nicht von grün unterscheiden kann, kann so etwas vorkommen…). Dann ging es zu Viert aber sehr flott vonstatten. Wir mussten selten noch einmal in die Regel schauen, um die Ortsfunktionen nachzulesen. Diese sind gut anhand der Symbolik verständlich.
Mir gefielen die Planungsaspekte sehr gut. Da es ohne Gehilfen im Gepäck nicht möglich ist, eine Aktion durchzuführen, muss hier gezielt geschaut werden, wie ich laufen will, um nicht Züge zu vergeuden. Bei 4 Spielern zeigten sich dann auch die Ärgermöglichkeiten ganz gut. Da ich jedem Spieler, der mit mir auf einem Ort steht an dem ich eine Aktion machen möchte, 2 meiner sauer verdienten Lira geben muss, kann ich damit auch bestimmte Aktionen der Mitspieler verhindern bzw. wenigstens erschweren.
Mir hat es ebenfalls Spaß gemacht und ich wäre bei einer neuen Runde jederzeit dabei, vor allem, da ich in unserem Spiel Letzter geworden bin und es beim nächsten Mal besser hinkriegen möchte…
Mist hatte schon ne Antwort getippt und dann war der Akku leer…und jetzt hat Nils schon geschrieben.
Wir können jedenfalls auch schreiben, daß uns das Spiel ebenfalls sehr gut gefallen hat – na ja, mir vielleicht sogar etwas mehr. Nach der 4er Runde, wo ich gewonnen habe (Anmerkung von Martin: Danke Nils) habe ich auch noch zwei zweier Partien gegen Martin gewonnen 🙂
Aufgefallen ist mir übrigens auch noch, dass die downtime gefühlt sehr kurz ist. Und das Spiel ist ja jedesmal anders. Wir haben in den zweier Partien einen zufälligen Aufbau gewählt.
Bin immer wieder dabei.
@Malte: dann komme ich natürlich nicht mehr zum Erklären vorbei…
Ich hab Istanbul gestern das erste Mal spielen können und war Anfangs von der Art und Weise des Spiels doch recht angetan. Die Möglichkeiten die man so hat fordern einen von Anfang an und brauchen schon etwas Zeit, bis man seine Strategien erkennt und dann feststellt das man noch vieeel optimaler hätte spielen können 😉
Für den Schluss war ich wahrscheinlich etwas zu müde, fand diesen nämlich recht unspektakulär weil es irgendwie gefühlt plötzlich vorbei war, wo man eigentlich noch dies und das hätte machen wollen. Wir lagen auch recht knapp aneinander. Werde es auf jeden Fall noch mal spielen wollen. Meinen Mussichunbedingthaben-Reflex wurde gestern jedenfalls noch nicht getriggert.