Am Mittwoch war der Spieltraum wieder sehr gut besucht. Unter anderem kamen folgende Spiele auf den Tisch:
- BattleLore 2. Edition
- Panamax
- Samurai Sword
- Smash Up
- Strauß voraus
- Port Royal
- Norderwind
- Ohne Furcht und Adel
Krisse spielte:
Nachdem sich gleich eine ganze Gruppe Interessierter für BattleLore fand bauten wir zwei Spiele parallel auf und spielten diese nebeneinander. Die alte Edition kannte ich noch von ein paar Runden, doch die Regeln waren nur noch verschwommen vorhanden und einige Änderungen brachte das Spiel ja auch mit. Dennoch fand ich mich schnell im Spiel zurecht. Als Verteidiger des Reiches oblag mir die Aufgabe einen Übergang über den Fluss zu sichern und zu halten. Markus dagegen hatte das Ziel seine Einheiten aus der Ebene heraus zu führen und das umliegende Gelände zu sichern. Vom Start weg gelang es mir einen erst kleinen, dann aber steigenden Vorsprung auszubauen. Markus litt darunter, dass ihm die passenden Kommandokarten fehlten mit denen er seine Einheiten dort hätte aktivieren können wo er sie brauchte und auch die Würfel waren ihm nicht immer hold. So konnte er zwar meine Runenwache auf strategisch wichtiger Position in nur einem Angriff vernichten, doch andere spielentscheidende Situationen gingen meist zugunsten von Daqan aus. Das Problem bei BattleLore ist, ähnlich wie bei z.B. Talisman/Relic und einer ganzen Reihe von Ameritrashgames, dass der Glücksfaktor manchmal unverschämt hoch sein kann. Wenn das dann zusammen fällt mit geringen Handlungsoptionen, ist das Spiel schnell frustrierend, ja fast schon demütigend. Zwar kann die nächste Partie genau anders herum ausgehen, doch das hilft in dem Moment wenig.
Nichtsdestotrotz funktioniert BattleLore in der neuen Edition sehr gut. Die Idee mit dem Spielaufbau gefällt mir sehr und auch sonst macht das Spiel einen sehr eingängigen Eindruck.
Mehr zum Spiel und zu den Unterschieden zur ersten Edition schreibt Ingo in dieser Rezension.Nach BattleLore habe ich nur noch Samurai Sword mitgespielt bei der nach der ersten Runde der Eindruck vorherrschte über die Identität der Mitspieler Bescheid zu wissen, was sich aber am Ende zur großen Überraschung der meisten Spieler als Irrtum heraus stellte. Stefan, tarnte sich sehr gut als Ninja, woraufhin zumindest ich annahm Markus sei der Ronin (Ich war mir bei beiden wirklich sicher, Chapeau!). Nun ja, das Spiel dauerte recht lang, da bei sieben Mitspielern doch einige Zeit für die Spielzüge gebraucht wird. Ansonsten war es aber ein sehr spaßiges Hacken und Stechen. Zum Ende hin sah ich die Chancen der Ninjas zunehmend schwinden. Zwei schwache Runden kosteten uns einige Ehre. Doch am Ende die Überraschung: der vermeintliche Ronin entpuppte sich als einer der unseren und brachte auch gleich die Hälfte unserer Ehrenpunkte mit.
Ich habe an diesem Abend zwei Runden Battlelore gespielt und mir für beide Spiele die Uthuk-Barbaren ausgesucht. Im ersten Spiel konnte ich Katrin deutlich hinter mir lassen, die mich nicht aus den Wäldern und aus dem Gebäude mit dem Siegpunkt vertreiben konnte. Im zweiten Spiel musste ich mich dann aber mindestens genauso deutlich geschlagen geben. Martin nahm schnell eine Position ein, die er nur lange genug verteidigen musste. Ich hatte den Fehler gemacht, mein Kommandozelt und damit auch meine Einheiten von der vordersten möglichen Aufmarschreihe zurück zu ziehen, und das obwohl ich selbst Siegpunkte für geschlagene Einheiten bekommen sollte. Es dauerte sehr lange, bis ich dadurch den ersten Punkt machen konnte. Dann habe ich mich noch zu sehr auf den Chaoslord konzentriert, und dabei meine linke Flanke fast untätig gelassen. Nur meine Bogenschützen waren fleißig, aber diese ergeben eigentlich erst in Kombination mit anderen Einheiten (erst Gegner vergiften, dadurch dann die Trefferchancen der stärkeren Einheiten verbessern) eine richtige Gefahr. Das Problem mit den Kommandokarten auf der falschen Seite hatte ich auch, aber damit kann ich leben, wobei ich nicht weiß, ob ich das auch sagen würde wenn es mir so gegangen wäre wie Markus am Nachbartisch. Für Freitag steht die nächste Partie mit Steffen auf dem Plan, aber dann habe ich auch mal wieder Lust auf was anderes…zumindest erstmal…
Update zu Battlelore (Fehlerteufel auf Karten): Durch Videos im Internet und Irritationen bei einigen Spielen bin ich auf zwei Fehler auf den deutschsprachigen Karten gestoßen. Zum einen wird bei der Kommandokarte „Ansturm“ nach dem Aktivieren dreier Infanterieeinheiten NICHT JEDE Infanterieeinheit ein Feld bewegt, sondern nur JEDE AKTIVIERTE! Das „aktiviert“ wurde in der Übersetzung vergessen (vermute ich). In der englischen Ausgabe steht es deutlich. Zum anderen gibt es auf der Daqan-Szenariokarte „Die letzte Brücke“ die Anweisung, auf JEDES Flußfeld neben einem Gebäude einen Brückenmarker zu legen, was schon auf Daqan-Seite zu vier Brücken direkt untereinander führen würde, von denen für einen Siegpunkt nur eine gehalten werden muss. Ich habe heute in der englischen Ausgabe noch einmal nachgelesen, da mir das sehr sonderbar erschien, und hier steht klar „ANY“ also IRGENDEIN Feld neben einem Gebäude wird mit der Brücke belegt! Und diese eine – oder eine eventuelle Brücke auf der Gegnerseite – muss dann gehalten werden. Ist für mich deutlich plausibler.
Dazu musste ich feststellen, dass ich die „Fleischfetzer“ bisher mit ihrer Heldenfähigkeit wohl falsch gespielt habe. Hier ist passend wortwörtlich übersetzt worden, da hätte ich auch die englische Variante falsch gespielt. „Blutdurst“ kann demnach nur gegen Einheiten eingesetzt werden, die vorher bereits mindestens eine Figur verloren hat. Nur dann darf ich mit dem Würfelergebnis „Krone“ einen Treffer erzielen (unabhängig davon, ob ich aktuell noch einen Treffer in diesem Wurf gemacht habe – so hatte ich es bislang gespielt).
Hmm… leider doch noch ein kleiner Wermutstropfen bei diesem schönen Spiel, der mich jetzt zwar nicht mehr stören kann, neue Spieler aber vielleicht irritieren könnte. Hoffe, ich konnte dem einen oder anderen hier weiterhelfen.