Daniels Spielwoche (27/2014)
Zeit für ein Outing: ich liebe Zombiefilme. Walking Dead ist eine der tollsten Serien aller Zeiten, ich habe alle Romero-Filme mehrfach gesehen und mag auch die Parodien wie Shaun oder Wasting Away. Ich habe sogar tapfer die Resident Evil-Reihe durchgestanden. Aber wie ist das mit Zombie-Spielen?
Ich hatte, soweit ich weiß, bisher nur zwei Zombiespiele gespielt. Einmal Zombie Dice – ein wirklich ganz nettes Push-your-Luck-Würfelspielchen, schnell, harmlos, auf den Punkt, in einer Kneipe und in 15 Minuten spielbar – und dann Zombies!!!! von Steve Jackson Games (bzw. Pegasus), das sich mit 80er-Jahre-Mechanismen über eine viel zu lange Spielzeit dahinschleppt und bei dem nur dann alle gewonnen haben, wenn es endlich zuende ist.
Neu für mich: Zombicide. Das Spiel war ein großer Kickstarter-Erfolg, vermutlich auch, weil Myriaden von Miniaturen mitgeliefert wurden, die teilweise bekannte Persönlichkeiten aus Film und Fernsehen parodieren. Insgesamt ist das Material ein Volltreffer: riesige Bodenpläne, bunte Counter, viele Karten, tolle Illustrationen.
Zombicide ist wie ein Zombiefilm von George A. Romero: viele Zombies, viel Gemetzel und viele Waffen. Ein bisschen zu viele Waffen, finde ich. Da wir ohne Zeitdruck ständig suchen konnten, mussten wir uns zwischen all den guten Ausrüstungsgegenständen entscheiden … nehme ich die beiden Automatikpistolen oder lieber das Katana und die MP? Das kam vermutlich daher, dass wir mit sechs Spielern (Andreas, Markus, Krisse, Ingo, Lothar und ich) für ein Vier-Personen-Szenario einfach stark überbesetzt waren, und es sorgte für eine weitgehend unspannende Partie, die jedoch allen Beteiligten viel Spaß machte. Ich bin gerne wieder dabei.
Toll ist bei solchen Spielen, dass die Mechanik immer im Hintergrund agiert und dass eigentlich nur die Interaktion der Spieler wichtig ist. Und dass Geschichten erzählt werden – z. B. dass Ingo ständig vorbeigeschossen hat. Köstlich. „Zombie auf 12 Uhr!“ – „Wo?“ (Blick nach oben). Oder Lothar als flotte Rollschuhläuferin.
Mich interessiert bei Zombiefilmen eigentlich eher das Zwischenmenschliche und das Umgehen mit der Apokalypse. Der wahrscheinlich beste Zombiefilm ist übrigens The Road nach dem formidablen Roman von Cormac McCarthy, in dem überhaupt gar keine Zombies vorkommen und der ehrlicherweise auch gar nichts mit Zombies zu tun hat. Warum erwähne ich den Film dann überhaupt hier? Weil er bei mir zuhause im selben Regal, direkt neben Dawn steht.
Wie gesagt, die übertriebene Gewalt in Z-Filmen stört mich eigentlich fast sogar und ist nicht der Grund dafür, dass ich die Filme mag. In Zombicide funktioniert das aber ganz gut, denn Konflikt muss ja in einem Brettspiel der Hauptfokus sein. Ich bin aber mal sehr gespannt, wie die zukünftige Neuerscheinung Dead of Winter von Plaid Hat Games an das Thema herangeht. Könnte sehr interessant werden. Im Oktober wissen wir mehr …
Im Anschluss spielte ich mit Andrea, Heide und Krisse eine Partie Jamaica. Ich habe mich sofort in dieses familientaugliche Rennspiel verliebt, war glücklich, deutlich gewonnen zu haben, dann aber traurig, dass diese Golddublone von einem Spiel nicht mehr erhältlich ist. Und bin jetzt wieder glücklich, denn im Spieltraum ist gerade die Neuauflage eingetroffen! Juhu!
Weitere Infos über Jamaica gibt es in dem sehr informativen Bericht von Krisse hier.
Neu erstanden habe ich die Power Up!-Erweiterung für den family favorite King of Tokyo. Wir lieben das Spiel heiß und innig und spielen es wirklich häufig, mindestens einmal die Woche. Mein sechsjähriger Sohn hatte noch ein bisschen Probleme, die Evolutionskarten einzusetzen, aber das dürfte sich mit der Zeit geben. Dafür gelang ihm ein spektakulärer Sieg: er kaufte eine Karte, die ihm pro sechs Energiemöppel jede Runde einen Powerpunkt* gewährte. Er beschränkte sich dann darauf, nur noch Blitzsymbole zu werfen und aus Tokyo fernzubleiben. Supersilke starb unterwegs zweimal (einmal direkt am Anfang; wir gönnten ihr dann einen Neueinstieg mit neuem Monster). Ich als Kraken überlebte zwar, musste aber dennoch hilflos zusehen, wie mein Bengelsohn Punkte scheffelte und so locker gewann.
* Die offiziellen Termini sind „Energiebrocken“ (kicher) und „Siegpunkt“ (langweilig!)
Und das war es dann auch leider schon mit meinen Spielen in der 26. und 27. Woche, wenn man mal von The Legend of Zelda: Spirit Tracks, das ich inzwischen fast durch habe (der Endgegner beschäftigt mich noch), absieht. Trotzdem kommt hier noch ein Concept-Rätsel, und dann feiern wir noch ein bisschen das 7:1. Wir lesen uns nächste Woche!
Die Antworten bitte per Kommentarfunktion – vor die Antwort Danke an Andreas für die tollen Fotos!
Ja, richtig! … aber was für eine?
Puh, ich musste mich spoilern lassen, sonst wäre ich nicht auf den Lösungsansatz gekommen. Jetzt probiere ich die Konkretisierung.
Ich fürchte aber, wenn es leicht ist, denke ich da zu kompliziert.
Hihi, das mit dem Koffein war tatsächlich so gedacht. Eigentlich hatte ich an eine Bodum-Kanne gedacht, also diese Glaskannen, in die man das Kaffeepulver direkt reinschmeißt und dann mit kochendem Wasser auffüllt, um dann das Metallsieb herunterzudrücken. Aber wenn ich mir das Rätsel noch mal ansehe, muss ich natürlich ehrlicherweise gestehen, dass Kaffeemaschine allgemein eigentlich doch reicht. Tim gebührt (natürlich sowieso) die Kron‘!